Die Krankheit beginnt schleichend mit relativ unspezifischen Symptomen. Oft führen Schulter- und Nackenschmerzen den Patienten zum Arzt. Relativ häufig finden sich auch depressive Verstimmungen in der Anfangsphase. Später bildet sich das Vollbild der Erkrankung heraus mit den nachstehend beschriebenen sogenannten Kardinalsymptomen. 

Akinese

Als Akinese wird eine Bewegungsstörung verstanden, bei der die Patienten Schwierigkeiten haben, einen Bewegungsablauf in Gang zu bringen und durchzuführen. Zum Beispiel kann es für einen Parkinson-Kranken unmöglich sein, vom Stuhl aufzustehen und einige Schritte zu laufen oder eine Tasse vom Tisch zum Mund zu führen. Bei der Akinese handelt es sich nicht um eine Lähmung, die Kraft ist meist erhalten. Vielmehr gelingt es nicht, den vom Gehirn kommenden Bewegungsimpuls auf die Muskeln zu übertragen und damit umzusetzen. Betroffen können alle willkürlich beeinflussbaren Muskelgruppen des Körpers sein: Sind die Gesichtsmuskeln betroffen, nimmt das Gesicht der Kranken eine eigentümliche Starre an. Beim Gehen schwingen die Arme nicht mehr mit, der Gang selbst wird kleinschrittig. Oft sind die Patienten nicht mehr in der Lage, eine Bewegung, die sie gerade durchführen, auch wieder abzubremsen. So stolpern sie, anstatt anzuhalten, noch einige Schritte weiter. Leichte Körperstöße versetzen die Patienten unwillkürlich in Bewegung. Im fortgeschrittenen Stadium liegen die Erkrankten in eigentümlich starrer Haltung im Bett und sind unfähig, noch eine Bewegung durchzuführen. Bei längerer Krankheitsdauer kann es vorkommen, dass die Patienten eine kurzdauernde Phase der Unbeweglichkeit erfahren. So können sie wie angewurzelt vor einer Tür stehen, unfähig sie zu öffnen und durchzugehen. Man nennt dies den „freezing effect" (eingefroren sein).

Tremor

Der Tremor (=Ruhezittern) ist das am häufigsten vorkommende Symptom der Krankheit. Es handelt sich um ein rhythmisches Zittern der Hände (ähnelt dann z. B. dem Pillendrehen bzw. Münzenzählen) oder der Füße im Ruhezustand. Später kann die ganze Extremität davon befallen sein, in selteneren Fällen der Kopf (Ja- oder Nein-Tremor), die Lippen oder die Zunge und die Augenlider. An den Gliedmaßen ist der Tremor oft einseitig ausgeprägt. Er kann während eines Bewegungsablaufes verschwinden oder sich abschwächen und setzt nach vollendeter Bewegung wieder ein. Manchmal gelingt es den Patienten, etwa einen Tremor der Hand dadurch zu unterdrücken, indem sie einen Gegenstand umklammern. Bei schweren Verläufen kann das Zittern auch durch Medikamente nicht mehr ausreichend beherrscht werden, so dass nur noch ein Gehirn-chirurgischer Eingriff Linderung bringt.

Rigor

Unter Rigor versteht man eine Tonuserhöhung der Muskulatur. Versucht man z. B. den Arm des Patienten zu beugen, verspürt man einen zähen, wachsartigen Widerstand. Hebt man beim liegenden Kranken den Kopf an und lässt dann plötzlich los, so fällt der Kopf nicht schnell auf das Kissen, sondern sinkt langsam, fast zeitlupenartig zurück. Diese Tonuserhöhung der Muskulatur ist auch im Ruhezustand vorhanden und kann den Kranken schlimme Schmerzen verursachen. Prüft man den Tonus der Gliedmaßen, so fällt häufig auch das sogenannte „Zahnradphänomen" auf: Die Muskeln geben einer passiven Bewegung nicht gleichmäßig, sondern ruckartig nach. Die Tonuserhöhung der Rumpfmuskulatur führt zur typischen vornübergebeugten Haltung der Parkinson-Kranken. Diese andauernde Fehlhaltung verursacht wiederum Rückenschmerzen. Der Rigor der Fuß- und Wadenmuskulatur ruft sehr schmerzhafte Krämpfe hervor.

Weitere Symptome

Im Verlauf der Erkrankung verlieren die Patienten häufig ihre Spontanität und wirken oft antriebsarm. Auch die Denkabläufe scheinen verlangsamt. Man spricht hier von „Bradyphrenie". Die Sprache kann manchmal leise werden, die Sprachmelodie wirkt monoton. Ursache ist wohl der Rigor der Atem- und Sprechmuskulatur. Diese Beeinträchtigung wirkt sich auch beim Essen aus: Der Vorgang des Essens ist verlangsamt, dazu gesellen sich noch Schluckstörungen. Daneben ist der natürliche Vorgang des Speichelschluckens gestört, so dass häufig der Speichel aus dem Mund rinnt. Die Darm- und Blasentätigkeit wird ebenfalls  in Mitleidenschaft gezogen. Viele Patienten leiden an einer Verstopfung und haben Schwierigkeiten, die Blase vollständig zu entleeren.

Bei der Parkinson'schen Erkrankung kommt es darüber hinaus zu einer vermehrten öligen Talgproduktion der Haut, besonders im Bereich des Kopfes. Das sog. Salbengesicht (eine fettig glänzende Gesichtshaut) und vermehrte Kopfschuppen mit fettigem Haar sind die Folgen.

Offenbar ist auch die Schweißsekretion krankhaft beeinträchtigt. Es ist bekannt, dass Parkinson-Kranke zu exzessivem Schwitzen neigen. Dies bessert sich jedoch meist unter der medikamentösen Therapie. Die Muskulatur der Augenlider ist ebenfalls betroffen. Der Lidschlag wird seltener, wodurch die „Scheiben- Wischfunktion", der Augen beeinträchtigt ist. Damit ist der Boden für Bindehautentzündungen bereitet.

Es besteht ferner eine Beeinträchtigung der Handschrift. Dabei wird die

Schrift immer kleiner, bis sie kaum noch lesbar ist.

Eine optimale Therapie des Morbus Parkinson kann das Schriftbild wieder normalisieren. Die Veränderung der Handschrift ist für den Arzt ein wertvoller diagnostischer Hinweis.