Tiefe Hirnstimulation

 

Die tiefe Hirnstimulation (THS) wird seit Jahren erfolgreich bei fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung angewandt. Dabei werden zwei Gehirn-Areale gleichzeitig stimmuliert. Die kombinierte Therapie verbessert die sonst kaum regulierbaren Gangblockaden, die zu erheblichen Einschränkungen und Stürzen führen können. Die kombinierte Stimulation wird gut vertragen und kann sicher eingesetzt werden. Eine Verbesserung der Gangblockaden auf circa 40% kann durch diesen Eingriff erreicht werden. Bei der tiefen Hirnstimulation werden in definierten Regionen des Gehirns Elektroden implantiert, in dem Teil in dem die Bewegungen motorisch gesteuert werden. Die kombinierte THS stimuliert zusätzlich die Substantia nigra pars reticulata, eine kleine Nervenzell-Struktur. Dieser Teil eines Kernkomplexes im Mittelhirn scheint stark mit Gang und Gleichgewicht in Verbindung zu stehen.



Parkinson ein Makel?

Die Diagnose ,,Parkinson“ ist für viele Menschen ein Urteil, das sie in ein tiefes Loch fallen lässt. Was kommt auf mich zu, wie gehe ich damit um?

Wer kann mir helfen, gibt es eine Hilfe? Wie steht mein Partner dazu, kann ich auf seine Unterstützung hoffen oder verlässt er mich? Ist ein Rollstuhl meine Zukunft? Sage ich es meinen Freunden, meinen Nachbarn, oder verheimliche ich meine Krankheit? Hoffentlich merkt niemand, dass ich Parkinson habe. Solche und ähnliche Gedanken schwirren im Kopf herum,

und stürzen den Patienten in eine tiefe Depression. Warum  -   frage ich, -  warum steht der Patient nicht zu seiner Krankheit? Ist es eine Schande, oder eine Strafe, Parkinson zu haben? ,,NEIN“, sage ich, ein klares ,,NEIN“!

Parkinson ist eine Krankheit, von der immer mehr Menschen betroffen werden, vor allem schon viele jüngere Leute. Noch ist sie nicht heilbar, jedoch die Forschung arbeitet auf Hochtouren. Was verursacht diese Krankheit, wie kann ich ihr Einhalt gebieten, wie kann ich noch lange gut damit leben, was hilft mir aus meiner Depression? Ich kann es, - wenn ich mich zu ihr bekenne, nicht versuche, sie vor meinen Mitmenschen zu verstecken. Sie merken sowieso, wenn ich etwas langsamer geworden bin,

wenn ich leicht müde werde, oder meine Hände zittern. Ein guter Neurologe, die richtige Einstellung mit Medikamenten und deren gute Wirkung, lässt mich hoffen und hilft mir mein Tief zu überwinden. Was kann ich noch tun? Vor allem ist die beste Medizin die Bewegung.

Sport und Bewegung in allen Facetten hält meinen Parkinson in Grenzen und verzögert den Verlauf. Ob Radfahren, Spaziergänge, Ergotherapie, Reha-Sport, Krankengymnastik, Schwimmen oder eigenes sportliches Tun stärkt meine Muskulatur und hilft mir, in der Gemeinschaft positive Gedanken zu fassen. In der Selbsthilfegruppe erfahre ich viel Neues im Umgang mit meiner Krankheit. Gute Gespräche mit

Betroffenen und ihren Partnern, interessante Vorträge von Neurologen, Therapeuten und versierten Referenten zu anderen anstehenden Fragen eröffnen mir immer wieder neue Möglichkeiten und Hilfen im besseren Umgang mit dieser Krankheit. Ein Aufenthalt in einer dafür spezialisierten, neurologischen Klinik verspricht Besserung und weitere Hilfen und Anregungen im täglichen häuslichen Bereich. Darf ich mich bei solchen Möglichkeiten zurückziehen und warten, was eventuell auf mich zukommt?

,,NEIN“ und nochmals ,,NEIN“. Mit all meiner Energie muss ich gegen diese

Krankheit ankämpfen, mit einer positiven Einstellung, um damit einem schnellen Verlauf meines Parkinson Einhalt zu gebieten. Ergreifen sie bei dem geringsten Verdacht die Initiative und suchen sie einen guten Neurologen auf. Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, um

so besser sind die Chancen einen negativen Verlauf einzuhalten. Stehen sie zu ihrem Parkinson, nehmen sie ihn an und lassen sie ihn zu ihrem Freund werden, dann wird er sich noch lange in Grenzen halten und das Leben

mit ihm wird noch lange lebenswert sein.